Sieben verschiedene Werte prägen unsere Vision und unser Zusammenleben. Zudem haben wir uns zur Umsetzung der Werte auf „Spielregeln des Zusammenlebens“ verständigt. Sie beschreiben, in welcher Grundhaltung wir auf dem Tempelhof miteinander umgehen wollen. Es ist ein lebendiges Dokument und zeigt einen Weg auf, uns selbst, die Gemeinschaft und die Welt zu verändern.
Gemeinschaft
Verbindender Hintergrund unserer Vision ist der gemeinschaftliche Einsatz für das Wir, um für jeden Beteiligten einen Raum zu gestalten, in dem er seine persönlichen geistig-spirituellen und praktischen Wege gehen kann. Durch ein bewusstes Ich, das seinen Platz einnimmt, kann ein gemeinsames Wir geschaffen werden. So entsteht ein Raum der Stille und der Aktivität, offen für alle Weisheitstraditionen.
Vielfalt
Wir haben kein geistiges, politisches Dogma oder theoretische Glaubensvorgaben irgendwelcher Art. Wir erkennen in dieser Vielfalt gleichzeitig – jeder auf seine Weise – eine geistige Wirklichkeit an, die größer ist, als unsere ganz persönliche.
All-Leader
Wir versuchen die Fähigkeiten anderer und unsere eigenen anzuerkennen und mitzutragen. Wir verbinden uns mit unseren Mitmenschen, ohne zu vergleichen und ohne zu bewerten, in einem natürlichen Gefüge – das beweglich und lebendig sein darf. Jeder Ausdruck hat Bedeutung und trägt uns bereits alle mit. In diesem Bewusstsein wandelt sich Mangeldenken und Bedürftigkeit in Fülle.
Beziehungs- und Kommunikationskultur
Wir entscheiden uns, wirklich in Beziehung zu gehen. Wir kommunizieren offen und aus dem Herzen heraus. Wichtig sind uns achtsamer Umgang, Wahrhaftigkeit, Gewaltlosigkeit und Verbindlichkeit. Uns ist bewusst, dass Worte und die Art ihres Ausdruckes Formen schaffen. Wir haben daher eine sechsstufige Konsenskultur für Entscheidungen gewählt, hören lieber zu, als auszuschließen und versuchen Inhalt auch stehen zu lassen, ohne ihn zu verändern.
Verantwortung
Geben und Nehmen stehen im Gleichgewicht. Jeder trägt Verantwortung für sich und die Gemeinschaft. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft zur Selbstreflexion. In Achtung und Respekt vor der Schöpfung leben wir als Teil der Natur. Unser Wirken verbindet Altes mit Neuem.
Nachhaltigkeit
Wir streben nach einer nachhaltigen Lebensweise, basierend auf der Ansicht, dass alle Menschen heute und in zukünftigen Generationen den gleichen Anspruch auf Lebensqualität und Ressourcennutzung haben. Wir suchen zukunftsweisende Wege zu nachhaltigen Formen der Fülle.
Ökonomische Transformation
Wir wollen, soweit möglich, solidarisch wirtschaften – für die Menschen. Wir sehen Arbeit als Ausdruck unserer tiefen inneren Essenz, für- und miteinander. Im Füreinander entwickelt sich unser soziales Sein, im Miteinander unsere Kraft und Kreativität. Wir erkennen daher auch die wesentliche Bedeutung von sozialen und künstlerischen Projekten. Geld soll lebendige und lebensfördernde Prozesse anregen und nicht weiter Wertungs- und Bewertungssysteme stärken. Wir wollen Grund und Boden wieder der Allgemeinheit zugänglich machen.