9. Symposium Aufbauende Landwirtschaft: Boden wieder gut machen - Methoden einer regenerativen Agrikultur
Veranstalter: Schloss Tempelhof e.V. in Kooperation mit Aufbauende Landwirtschaft e.V.Facilitator - Event level: Birgit Schwagerick | David Jacobsen | David Turiel | Friederike Schierholz | Jan Große-Kleimann | Maik Freitag | Max Fahrendorf | Rico Platzdasch | Thomas Corbeck | Urban Dörig
Ein Treffpunkt von innovativen Praktikern
Unser nun schon 9. mehrtägiges Symposium ist eine vielseitige Begegnungs-, Vernetzungs-, Informations- und Austauschplattform und im deutschsprachigen Raum immer noch einzigartig. Wir möchten Themen und Menschen miteinander verbinden, aus ganzheitlicher Perspektive auf Potentiale und Methoden der Transformation in der Landwirtschaft schauen, und uns die großen - aber auch manchmal kleinen und neuen - Themen anschauen.
Neben den Keynotes gibt es einige kleinere Impulsvorträge und - neu hinzugekommen - zwei Beratungssessions. Dazwischen immer wieder Zeit, teilweise moderiert, um mit Kollegen und FachberatierInnen in den Austausch zu gehen, für die eigenen, mitgebrachten Fragen Antworten zu finden, sowie einen OpenSpace-Abend, an dem jeder die Möglichkeit hat seine Themen vorzustellen und sich dazu auszutauschen. Und es gibt die Möglichkeit einen Einblick in die Arbeit der Landwirte im ökologisch und innovativ arbeitenden Betrieb Schloss Tempelhof zu erhalten.
Das Zielpublikum sind Praktiker – Ackerbauer, Gärtnerinnen, Tierhalter - wie auch Menschen, die eng in diesem Themenbereich einer aufbauenden Landwirtschaft arbeiten. Der persönliche Austausch ist durch Online-Videos nicht zu ersetzen, weswegen wir uns ganz besonders auf diese gemeinsame Zeit freuen.
Schwerpunkt-Thema in diesem Jahr ist der Boden - von der Minimal-Bodenbearbeitung über die Dammkultur zur Direktsaat, und den dazu gehörenden Methoden einer aufbauenden, regenerativen Landwirtschaft wie Untersaaten, Zwischenfrüchte, Fermente, die Nutzung von Komposten und mehr. Dazu kommen Agroforstwirtschaft, Tierhaltung, die Mikrobiome Boden-Pflanze-Tier-Mensch, Gemüseanbau, Mulch, Wasserretention und mehr.
Weitere Informationen unter: https://symposium.aufbauende-landwirtschaft.de/
Aufbauende Landwirtschaft
Aufbauende Landwirtschaft ist die Kunst, Nahrungsmittel zu produzieren und dabei gleichzeitig die natürlichen Ressourcen wieder aufzubauen, die Böden zu verbessern und zu beleben, Wasser zurückzuhalten, Tieren Lebensraum zu bieten und vieles mehr. Aufbauende Landwirtschaft heißt, dass wir uns an der aufbauenden Kraft der Natur orientieren und in Partnerschaft mit ihr Landbaupraktiken entwickeln, um zukünftigen Generationen Lebensgrundlagen in aller Vielfalt und Fülle zu schaffen, die ihnen eine freie Entfaltung ermöglicht. Wie das gehen kann, ist das Thema dieses Symposiums.
Die Natur - eine aufbauende Kraft
Der Natur wohnt eine beeindruckende Kraft inne: die der Entwicklung hin zu immer größerer Differenzierung, zu mehr Vielfalt und Fülle, zu höherer Fruchtbarkeit - eine Kraft des Aufbaus.
Anbau zwischen Aufbau und Raubbau
Vor etwa 10‘000 Jahren begannen die Menschen mit der Landwirtschaft – und damit begann eine Geschichte des wiederholten Aufbaus und Zusammenbruchs vieler großer Zivilisationen. Der Verlust der wertvollen Oberschicht - Stichwort Bodenerosion - spielte beim Niedergang dieser Kulturen fast immer eine entscheidende Rolle. Heutzutage kommen Probleme hinzu wie Nitrate im Grundwasser, Verlust der Artenvielfalt, Verlust an genetischer Vielfalt bei unseren Kulturpflanzen oder eine hohe Nutzung und Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen. Die in der Natur innewohnenden Kräfte zum Aufbau von Ressourcen (Boden, Biomasse, Vielfalt) haben wir in der Landwirtschaft noch nicht genügend verstehen und einsetzen gelernt; im Gegenteil, wir haben viele Ressourcen gestört und übernutzt.
Nachhaltig ist nicht genug
Um die großen Verluste an Boden, Vegetation und Biodiversität wieder auszugleichen und gestörte Kreisläufe (Stickstoff, Phosphor, Kohlenstoff, Wasser) wieder zu schließen, muss man mehr nachwachsen lassen als man verbraucht. Einfach nur erhalten reicht nicht. Am besten, man verbraucht gleichzeitig weniger und lässt mehr nachwachsen. Die Belastungen von Umwelt und Menschen reduzieren sich dadurch, die Natur kann sich entfalten. So kann sich eine aufbauende Landwirtschaft entwickeln.
Ort und Rahmen des Symposiums
In der Gemeinschaft Tempelhof sind die Gärtnerinnen und Landwirte dabei, einen Hoforganismus mit einem ganzheitlichen Ansatz aufzubauen: Der Feld- und Gemüsebau bettet sich ein in einen geschlossenen Kreislauf aus Samenproduktion, Anbau, Ernte, direkte Verarbeitung und Veredelung vor Ort, Konsum in der Gemeinschaft, Verkauf im eigenen Hofladen, regionalen Bioläden und Restaurants sowie Abfallverwertung. 50 verschiedene Gemüsearten sind im Anbausortiment und versorgen mehr als 150 Menschen mit dem System der „Solidarischen Landwirtschaft“ (CSA – Community Supported Agriculture). Beim Anbau stehen folgende Techniken im Vordergrund: Minimalbodenbearbeitung, weitgehender Verzicht auf den Einsatz von Traktoren im Gärtnereibetrieb, die Mischkulturpraxis (“Market Garden”), Humusaufbau, Nutzung verschiedener Kompost-Präparate, zunehmend die Integration von Teichen und Agroforstsystemen sowie Nutzung eines Keyline-Pfluges und des Keyline Designs. Ziel der Arbeit ist auch, eine vielfältige, essbare Landschaft zu gestalten und Nahrungsmittel im Dorf zu produzieren.
Alles Weitere zum Symposium direkt auf der Veranstaltungswebseite: http://symposium.aufbauende-landwirtschaft.de
List of available dates:
- Symposium Aufbauende Landwirtschaft: Fr. 24.01.2025 15:00 – So. 26.01.2025 14:00, Birgit Schwagerick | David Jacobsen | David Turiel | Friederike Schierholz | Jan Große-Kleimann | Maik Freitag | Max Fahrendorf | Rico Platzdasch | Thomas Corbeck | Urban Dörig, , ggf. zzgl.Übernachtung/Verpflegung, Booking Available