Die transformierende Kraft des Todes

„Wer gut sterben will, kommt um ein gutes Leben nicht herum“ – das ist die Quintessenz aus meiner Dank Corona intensivierten Auseinandersetzung mit dem eigenen Sterben und Tod. Es ist paradox: Je mehr ich mich mit meiner Endlichkeit anfreunde, desto lebendiger, kostbarer, essentieller wird mein Leben. Paradox – aber nicht neu: Alle alten Weisheitslehren und Mythen lehren dies. Nur ist es jetzt Teil meines persönlichen Erfahrungsschatzes geworden.

Seit drei Jahren biete ich zusammen mit Gabriele Kaupp einen WIR-Prozess zum Thema Sterben und Tod an. Ursprünglich entstanden aus unseren gemeinsamen Erfahrungen in der Begleitung eines Freundes in seinen letzten Lebensmonaten und der Zeit danach, wird uns immer bewusster, wie sinnvoll dieser Austauschraum über den persönlichen Kontext hinaus ist. Die Welt ist in einem fundamentalen Umbruch, das kann durchaus Angst machen. Angst wiederum ist kein gutes Fundament für eine Welt, wie wir sie uns wünschen.

Wenn ich jeden Tag so lebe, wie ich „eigentlich“ leben möchte, und das „Eigentlich“ nicht in die Zukunft verschiebe, dann werde ich gegenüber Zukunftsängsten resilienter. Dieses „Eigen-tlich“, das, was mich im innersten Kern ausmacht,  das kann sich im WIR-Prozess Schritt für Schritt herausschälen, im organischen Wechselspiel von Lebensimpulsen, die von den Teilnehmenden wahrgenommen und mitgeteilt werden. Wo dieser Prozess mit großer Wahrhaftigkeit, innerer Entschiedenheit und wohlwollendem Respekt vor dem, was sich in mir und anderen zeigt, betrieben wird, kann ein heilender, mitunter „heiliger“ Raum entstehen. Raum für Wesentliches. Lebens-Raum. Lebendigkeits-Raum.

Vielleicht gehört auch dies zum anstehenden Wandel: Dass jenseits von Kirchen neue Räume entstehen, in denen unsere Seelen wahrgenommen und genährt werden. Dafür brauchen wir keine neuen Kathedralen, keine großen Systeme, nur ein Wochenende Zeit, die Empfehlungen von Scott Peck zum Wir-Prozess und eine Gruppe von Menschen, die willens sind, sich gemeinsam auf die Erkundungsreise zu einem „guten Leben“ zu machen und sich darin zu unterstützen, Hindernisse auf dem Weg zu erkennen und aufzulösen. Bist Du dabei?

MarieLuise Stiefel

Termin 6.-8. November 2020
Sterben und Tod. Thematischer Wir-Prozess.
Info und Anmeldung

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