Endlich ist es soweit – für alle an nachhaltiger Dorfentwicklung Interessierte: Die gleichnamige Studie zu dem vom Umweltbundesamt geförderten Pilotprojekt „Leben in zukunftsfähigen Dörfern. Ökodörfer als Katalysatoren einer nachhaltigen Entwicklung“ ist online abrufbar!
www.umweltbundesamt.de/publikationen/leben-in-zukunftsfaehigen-doerfern
Ausgangspunkt für das Projekt „Leben in zukunftsfähigen Dörfern“ , welches zwischen 2017 und 2019 vom Ökodorfnetzwerk GEN Deutschland durchgeführt wurde, war u.a. die persönliche Betroffenheit über die Situation mancher Dörfer, in denen viel Leerstand herrscht, demographischer Wandel zuschlägt und Arbeitsplätze und Dienstleistungen vor Ort fehlen. Diese Entwicklungen und Herausforderungen betreffen jedoch alle gemeinsam, und Ökodörfer bzw. Gemeinschaften haben das Potenzial, durch ihre langjährigen Erfahrungen in Selbstorganisation und -gestaltung, zu dessen Bewältigung beizutragen.
So wurde das Projektziel, eine nachhaltige Dorfentwicklung zu unterstützen, die maßgeblich von Bewohner*innen aus traditionellen Dörfern selbst gestaltet wird, gesetzt. Dabei wurden die vom Ökodorfnetzwerk GEN und seiner Partnerorganisation Gaia Education entwickelten Instrumente und Methoden, in fünf Kooperation zwischen Ökodorf und traditionellem Dorf, angewendet. Mit dabei war auch Schloss Tempelhof in Kooperation mit dem Dorf Hülen, wo in enger Begleitung mit den Bürger*innen einige Initiativen sowie ein Nachhaltigkeitsplan auf den Weg gebracht werden konnte.
Um die Erfahrungen und das Wissen aus dem durchgeführten Pilotprojekt auch weiteren Dörfern und Aktiven, aber auch Wissenschaft und Politik zugänglich zu machen, wurde eine Studie inkl. Analyse der Dorfkooperationen mit folgenden Schwerpunkten durchgeführt:
- Wie war die Anwendung der Instrumente und Methoden im Dorfprozess mit den Bürgern und wie war die Wirkung auf die Ortschaft?
- Was sind Chancen und Probleme einer nachhaltigen Dorfentwicklung?
- Was sind die Erfolgsfaktoren von Dorfaktiven oder Dorfbegleitern*innen?
- Und was sind die unterschiedlichen Ansätze einer nachhaltigen Dorfbewegung?
In der Studie findet Ihr nicht nur die Antworten darauf, sondern es werden auch die angewandten partizipativen Instrumente und Methoden beschrieben, weiterer Forschungsbedarf aufgezeigt und Empfehlungen für zukünftige nachhaltige Dorfentwicklungsprojekte aufgeführt. Letztendlich zeigt sich auch, wie wichtig lebendige Dörfer und ihre ganz unterschiedlichen Ansätze für eine nachhaltigen Entwicklung sind.
Parallel dazu wurde ein Spielkarten-Set zur Erhebung der Ausgangslage der Dörfer gestaltet. Das spielerische Erhebungstool, z.B. für Bürger*innen Workshops, integriert die Sustainable Development Goals (SDGs) in den Kontext der Dörfer und macht die Zusammenhänge einer nachhaltigen Entwicklung einfacher verständlich. Bald verfügbar über das GEN D Büro.
Helene Urbain