Am Samstag, den 11. Mai gab es für Tanzbegeisterte am Tempelhof ein ungewöhnliches Event. Einige Mitglieder der Amateurtanzgruppe Dance-Evolution Aachen e.V hatten speziell für uns einige Ausschnitte ihres Könnens zusammengestellt, um sich bei der grund-stiftung zu bedanken, die den Verein bei der Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2018 in Spanien mit einem größeren vierstelligen Betrag finanziell unterstützt hat.
Sechs junge Frauen zwischen 14 – 18 Jahren begeisterten das Tempelhofer Publikum zwischen 6 und 76 Jahren mit ihrer Tanzperformance, eine gekonnte Mischung aus Klassischem Ballett und Modern Dance, begleitet von emotional aufgeladenen Songs und poppigen Rhythmen. Das Ganze auf einem Niveau, welches man sonst nur auf großen Bühnen sieht und nachvollziehbar wirklich einen Meistertitel verdient hat. Übungen, Schrittabfolgen, Sprünge und Drehungen, allein und in der Gruppe, in farbigen Kostümen und bühnenreif geschminkt – die Tänzerinnen eroberten im Nu die Herzen des Publikums, ganz besonders die der großen und kleine Mädchen unserer Schule. Stars zum Anfassen! Am nächsten Morgen war dann Zeit für einen Workshop mit allen Interessierten und siehe da, es kamen über 30 Tempelhöfer, um in anderthalb Stunden ein Grundtraining zu absolvieren und anschließend eine kleine Choreographie einzuüben. Einige Jugendliche üben nun mit Begeisterung weiter und wünschen sich möglichst bald einen weiteren Workshop! Wir bleiben dran!
Die Tanzgruppe aus Aachen ist ein sozial-integratives Projekt. Es werden ca. 100 Kinder aus einkommensschwachen Familien vieler unterschiedlicher Nationen in ihrer tänzerischen Entwicklung gefördert. Sie erhalten Tanzunterricht durch eine professionelle Bühnentänzerin. Aus der Teilnahme an einem regional stattfindenden Qualifikationswettbewerb folgte die Qualifikation für den Deutschen Balletwettbewerb und dann völlig unerwartet die Qualifikation für den Dance World Cup in Spanien, wo sie mit dem „Team Germany“ antraten.
Die grund-stiftung am Schloss Tempelhof fördert junge Menschen im Rahmen von zwei Projekten.
Die Jugendförderung hilft jungen Menschen im Schulalter, ihren Träumen nachzugehen und ihre Leidenschaft zu entdecken, wenn sie selbst oder ihr Umfeld die notwendigen Finanzmittel nicht aufbringen können. Das kann bei einem interkulturellen Schulaustausch, bei Praktika oder Auslandsaufenthalten sein. Es werden aber auch Gemeinschaftsbildungskurse, Entwicklungswochen oder andere Workshops für die persönlich Entwicklung gefördert.Die Lebensschule fördert als Anschlussprogramm dann junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahre z.B. bei Austauschprogrammen, Entwicklungszeiten in anderen Gemeinschaften oder auch Workshops zur Gemeinschaftsbildung und anderen Entwicklungsmodulen.
Im Vordergrund steht dabei, junge Menschen dabei zu begleiten, wirklich ihren essentiellen Träumen zu folgen. Dabei wird nicht nur finanziell gefördert, sondern es gibt auch Beratungen und Workcamps für Interessenten dieser Programme.Bei beiden Projekten braucht es einen Antrag, der den eigenen Wunsch nachhaltig vermittelt, ein anschließendes persönliches Gespräch und eine Selbstverpflichtung, über die geförderte Zeit persönlich zu berichten. Weiter baut die grund-stiftung über ein Alumni Programm eine zukünftige Unterstützer-Gemeinschaft von ehemalig unterstützten jungen Menschen auf.
Wie kam die Dance Evolution auf die grundstiftung?
Über einen Vorstand des Aachener Vereins Dance Evolution gab es einen Kontakt zu dem Unternehmen Carpus AG und dessen Gründer Günter Carpus. Dieser gab den Hinweis auf die grund-stiftung am Schloss Tempelhof, die junge bedürftige Menschen in der Verwirklichung ihrer Leidenschaft unterstützt.
Für uns in der grund-stiftung war nach einem längeren Austausch schnell klar, dass es hier wirklich darum ging, jungen Menschen aus sozial benachteiligten Milieus, die sich bereits mit großem Engagement eingebracht hatten, die Möglichkeit zu geben, Wertschätzung durch einen internationalen Wettkampf zu bekommen. Durch den anschließenden öffentlichen Workshop am Schloss Tempelhof konnten dann deren Erfahrungen und großes Talent auch anderen jungen Menschen wieder Ansporn sein, selbst eigene Wege zu gehen.
Über diese Unterstützung schlossen sich auch die Kreise der sozialen Förderungen und der wirtschaftlichen Beratungen unserer grund-stiftung. Denn Wolfgang Sechser, der Stiftungsratsvorsitzende der grund-stiftung, begleitet seit über 5 Jahren die Carpus AG (und andere Wirtschaftsunternehmen) dabei, die Gesellschaft von einer Gründer dominierten Ausrichtung zu einem Partnerschaftsunternehmen mit kooperativer Ausrichtung zu transformieren. Ein Großteil der Honorare aus den wirtschaftlichen Beratungen fließt in die Jugendprogramme der Stiftung.
Eika Bindgen und Wolfgang Sechser