Kreativer Co-Working Space der 3B Akademie im Werkhaus
Von Anne Lorenz
Ende letzten Jahres tat sich die Möglichkeit auf, im neuen Werkhaus Räume anzumieten und mein Traum von einem kreativen Co-Working Space auf dem Land durfte endlich zur Blüte finden.
Nachdem es sich relativ schnell zeigte, dass es nicht genug TempelhöferInnen gab, die mit einsteigen würden, fiel der Aufruf an die Schuleltern auf fruchtbaren Boden. Die Kombination aus Kinder morgens in der Schule bringen und dann den Vormittag am Tempelhof arbeiten zu können, mittags vielleicht noch gemeinsam hier Mittag zu essen, fiel bei einigen Kreativen auf große Resonanz und schnell und einfach füllte sich unser Co-Working Space mit genau den richtigen Menschen.
Derzeit sind wir:
Vera Hetzel mit Textildesign
Iris Viktoria Münch: Innenarchitektin und Coach für „Weiblich Sichtbar Sein“
Philipp Sürth: Architektur, Holz- Stroh- und Lehmbau, Bauleitung und Visualisierung
Sonja Maria Kröner: Drehbuch & Regie
Anne Lorenz: raÏm & soulwear – Maßgeschneiderte Kleidung aus Naturfasern
Annika Flemmer: raÏm & soulwear – Maßgeschneiderte Kleidung aus Naturfasern
Johannes Lacher mit Architektur
Im Februar diesen Jahres konnten wir dann bereits erst mal spartanisch einziehen und haben nun peu à peu mit Hilfe einer Förderung aus dem Regionalbudget der LEADER-Jagstregion, unseren Co-Working Space ausgebaut, so dass 7 Menschen dort gut zusammen arbeiten können. Mal stehen alle Türen offen, wenn sie Lust auf Kontakt und Nähe haben und sind sie geschlossen, wenn sie Konzentration brauchen.
Wir haben eine Videokonferenzbox gebaut, die auch als ruhiger Arbeitsplatz dient. Ein 2-Personen-Büro für Computerarbeit und einen Textilarbeitsbereich für 3 Personen.
Die ersten Monate gemeinsamen Arbeitens zeigen, dass es uns viel Freude bereitet, an dem Schaffen der anderen teilzuhaben. Manchmal überhört man ein Telefonat, die Architekten schauen sich oft gegenseitig auf ihre Pläne, die TextilerInnen tauschen Erfahrungen aus. Zwischendrin werden Tipps zur Krankheitsbewältigung der Kinder geteilt, man informiert sich, wo am Abend die nächste Party steigt und sitzt auch mal gemeinsam auf der Außentreppe und trinkt einen Kaffee im Freien.
Dank der Schönheit und skandinavischen Schlichtheit der Räume, sowie der bodentiefen Fenster, fühlen wir uns wahnsinnig wohl in unseren neuen, lichtdurchfluteten Arbeitsräumen.
Doch das Schönste für mich persönlich ist das Gefühl, wieder an der Kunstakademie gelandet zu sein, also ein Sprung in einen Teil meiner Vergangenheit, den ich sehr geliebt habe. Große Gemeinschaftsateliers, wo immer etwas Künstlerisches entstand, verschiedene Gewerke mühelos nebeneinander Platz hatten und sich gegenseitig befruchteten und mit Leuten, die alle mal irgendwann in den Metropolen Europas studiert – und nun ihren Lebensmittelpunkt zum Tempelhof verlegt haben.