Permakultur und Agroforst

Mit mehr als 140 Bewohnern in der Zukunftswerkstatt Schloss Tempelhof suchen wir nach Wegen einer sozialen, ökonomischen und ökologischen Transformation. Der vielfältigen negativen Auswirkungen unser aller Handelns unter ethischen Gesichtspunkten bewusst, streben wir nach Entwicklungen neuer menschlicher Verhaltens-, Organisations- und Wirtschaftsstrukturen. So arbeitet unsere Landbewirtschaftung z. B. mit einem ganzheitlichen Konzept, das die Produktion von gesunden Lebensmitteln sowie Bildung, Erforschung und Verlebendigung des Bodens umfasst.

Jetzt denken wir einen neuen Ansatz, den wir integrieren wollen: Die Permakultur, die auf die Schaffung von dauerhaft funktionierenden, nachhaltigen und naturnahen Kreisläufen zielt. Im Mittelpunkt stehen die ethischen Grundsäulen „Earth Care“, „People Care“ und „Fair Share“ und als Gestaltungsprozess kann sie helfen, unsere grundlegenden Bedürfnisse zu unterstützen, wie z.B. die Sicherung unserer Nahrungsproduktion, Ernährungssouveränität, ein harmonisches soziales Miteinander und ein nachhaltiges Wirtschaften. Als Denkprinzip umfasst die Permakultur außerdem Bereiche wie Energieversorgung, Landschaftsplanung und die Gestaltung sozialer Infrastrukturen.

Konkret heißt das beispielsweise für unsere Landwirtschaft, dass wir mit Hilfe permakultureller Ansätze u.a. folgende Ziele erreichen möchten:

  • Humusaufbau, Verbesserung der (Boden-)Fruchtbarkeit
  • Bodenschutz (Wind-, Wassererosion)
  • mehr essbare Vielfalt (Obst, Beeren, Nüsse, Tiere)
  • Wasserrückhaltung/-speicher
  • Verbindung von Nahrungsmittelproduktion, Naturerfahrung, Erholung und Lebensräumen
  • (weniger Arbeit durch) Nutzung mehrjähriger Kulturen
  • Optimierung der Flächenbelegung
  • Schaffung von vielfältigeren Strukturen

Aus dieser permakulturellen Planung heraus wollen wir verschiedene Elemente in unsere landwirtschaftlichen Flächen integrieren. Neben Teichen, Hecken, Mischkulturen wollen wir z. B. die Agroforstwirtschaft als eine Form der Landnutzung miteinbeziehen, bei der Bäume (und Sträucher) in Reihen in die ansonsten landwirtschaftlich genutzten Flächen angepflanzt werden. Agroforstsysteme vereinen die Vorteile der Systeme Wald und Acker und sind damit ökonomisch sinn- und ökologisch wertvoll. Sie schützen den Acker vor Wind und Wasser, holen Nährstoffe aus tieferen Erdschichten, bieten viele Nischen und Nahrung für Vögel und Insekten, produzieren wertvolles Holz, strukturieren die Landschaft und sind damit wichtig für unser Wohlgefühl in einer meist ausgeräumten, monotonen Landschaft.

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