Liebe Freundinnen und Freunde des Tempelhofs,
unsere Welt befindet sich mitten im Geburtskanal – hin zu einem neuen Bewusstsein. Auf dem Weg durch die Dunkelheit erheben bereits überwunden geglaubte Strategien und Techniken erneut ihr unheilvolles Haupt.
Ist es naiv, im Angesicht physischer Gewalt weiter an die heilende Kraft des Gesprächs mit dem Gegner zu glauben? Ist es naiv, statt auf schwere Waffen, weiter auf eine Kultur der Verbundenheit mit allen Lebewesen zu setzen?
Können wir wirklich Menschlichkeit durch Unmenschlichkeit schützen? Gewalt durch Gewalt beenden? Kann Frieden tatsächlich durch Krieg herbeigeführt werden? Solange es am Ende Sieger und Verlierer gibt, ist kein Frieden, sondern der Samen für den nächsten Konflikt gesät.
Aber welcher Weg löst existentielle Konflikte zum Wohl aller Beteiligten?
Wir hier am Tempelhof sind erfüllt von tiefer Dankbarkeit für unsere Aufgabe, mutig Wege für zwischenmenschlichen Frieden erforschen zu dürfen. Wie wollen wir die Welt von Morgen? Tastend erkunden wir Pfade zu einer neuen Kultur. Wir pflanzen Bäume, pflegen die Erde und sähen vielfältige Zukunftssaaten – vor allem mit, durch und in jungen Menschen. Unser Hofladen ist umgezogen und erfreut als Treffpunkt BewohnerInnen und Nachbarschaft. Im GEN-Netzwerk bilden sich Brücken der Solidarität und Unterstützung zwischen internationalen Gemeinschaften. Wir veranstalten das zweite Symposium für alternative Bildung; diesmal mit Schwerpunkt: Was kommt nach der Schule? Die Orientierungswerkstätten knüpfen direkt dort an und bieten jungen Menschen Räume für vertieftes Erforschen des eigenen Impulses. Zudem schauen wir zurück auf das erste Jahr unserer neuen Ausbildungsinitiative Jugend Baut.
Wir stolpern und stehen wieder auf. Wir bleiben im Gespräch mit allen Menschen und mit dem Leben. Unsere Türen stehen weit offen. Gerade jetzt.
Davon möchten wir euch berichten.
Verbundene Grüße,
Euer Newsletter-Team
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