Die Kogi inspirieren den Tempelhof

Vorwärts in die Vergangenheit

Von Sebastian Rost

Vor ein paar Monaten hat mich das Buch „Kogi: Wie ein Naturvolk unsere moderne Welt inspiriert“ (Lucas Buchholz, 2019) erreicht und seitdem haben es, außer mir, viele Menschen am Tempelhof gelesen. Die Kogi bewohnen, als eins von vier Völkern, das Bergmassiv im Norden von Kolumbien, und haben es geschafft, ihre 4000 Jahre alte Kultur zu erhalten. Sie haben sich entschieden zu unserer globalisierten Gesellschaft zu sprechen. So ist das Buch wie eine Botschaft an uns, die Einblicke in ihr ursprüngliches Wissen, ihre tiefe Weisheit und ihre Sichtweisen zu den heutigen Herausforderungen gibt. Dieser Perspektivwechsel hat auch mich total bewegt, und so sind die Kogi irgendwie ein Teil meines Lebens geworden. Immer wieder frage ich mich jetzt, was würden die Kogi tun?

Mein Wunsch, in Gemeinschaft zu leben, hat neben den sozialen Erfahrungen auch viel mit der Frage zu tun, ob ich mehr geben kann als zu nehmen. Bei jeder meiner Handlungen frage ich nach meinem positiven Einfluss auf die Erde als Ganzes.

Als ich erfahren habe, dass es ein Volk gibt, dass seit 4000 Jahren ihre ursprüngliche Kultur bewahren konnte, wurde mir bewusst, was für ein Schatz das für uns sein kann. In dieser Zeit hat der Rest der Zivilisation neben dem Erwerb technischer Errungenschaften, auch viel altes Wissen verloren. Vieles was für uns normal geworden ist, wäre undenkbar für das Kogi-Volk.

Mancher Aktivist ist der durchaus berechtigten Meinung, der Mensch sei wie ein Virus, und eigentlich wäre das Aussterben des Menschen ein Segen für die Erde. Für die Kogi ist der Mensch ein Teil des Ganzen, und deshalb würde der Erde ohne uns ein Teil fehlen. Das hat mir Mut gegeben, noch mehr ins Handeln zu kommen.

Wir sind alle Teil des Ganzen und für unser Handeln verantwortlich.

Das Buch hat viele Tempelhöfer*innen nachhaltig inspiriert, sodass der Impuls entstanden ist, Lucas Buchholz, den Autor des Buches, der mehrere Monate bei den Kogi verbracht hat, zu uns einzuladen. Von seinem Besuch ist ein Film entstanden, indem Lucas Buchholz u.a. berichtet, wie die Kogi ihre Weltsicht in ihre Alltagshandlungen einfließen lassen und wie sie ihr Land, das sie in den letzten 500 Jahren verloren haben, zurückbekommen wollen.

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Im kommenden Sommer habe wir auch die Ehre, die Kogi persönlich hier bei uns am 6. September begrüßen zu dürfen und uns von ihren Weisheiten berühren zu lassen. Der Verein „Lebendige Zukunft e.V.“ organisiert für sie eine Rundreise durch Deutschland.

Sebastian Rost, lebt seit 6 Jahren am Tempelhof, macht Filme für den Wandel und baut und prüft Spielplätze.

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