Liebe Leserinnen und Leser,
nach den Zumutungen und Verrücktheiten der Coronajahre hätten wir uns ehrlich gesagt eine kleine Pause gewünscht.
Natürlich bewegt auch uns als Gemeinschaft das aktuelle Kriegsgeschehen auf europäischem Boden. Neben der Ungeheuerlichkeit des tausendfachen Sterbens auf beiden Seiten und dem millionenfachen Leid der direkt Betroffenen, treibt uns das kollektive Versagen unserer Zivilisation um: es scheint, als wenn der in zahlreichen Gemeinschaften lebende Traum einer Welt in Verbundenheit, der ja eigentlich auch dem europäischen Projekt zugrunde liegt, einen Rückfall in überwunden geglaubte Barbarei erfährt. Oder sind dieser Krieg und die damit verbundenen Umwälzungen Teil der Geburtswehen, ohne die das Neue nicht in die Welt kommen kann?
Wie gelingt es uns in dem ganzen Getöse und Lärm der Gegenwart, das eigentliche Ziel nicht aus dem Blick zu verlieren? Wo finden wir in den aufgewühlten Emotionen Inseln der Ruhe, um uns Auszurichten und besonnen unseren Weg der Verbundenheit weiter zu gehen?
In diesem Rundbrief lest ihr Gedanken zu Gemeinschaft und unseren Umgang mit dem Krieg in uns selber von MarieLuise: Eine Sprache des Friedens kultivieren; einen persönlichen Erfahrungsbericht von der letzten Zukunftswerkstatt: wie geht Frieden von Fred; einen Ausblick auf unser im Herbst startendes Angebot Zukunftsjahr-Tempelhof für junge Menschen nach der Schule; Eine Einladung zum nächsten thematischen WIR-Prozess: Lebenskunst in Umbruchszeiten von MarieLuise und zur zweiten Vernetzungswerkstatt für Gemeinschaftsbewegte von Agnes; einen kurzen Bericht über unser neues Anzuchthaus und einen launigen Bericht zu unserem konkreten und nicht ganz so einfachen Umgang mit explodierenden Energiepreisen in Gemeinschaft von Ben.
Wie ihr seht, sind wir weiter in Bewegung. Wie träumen unsere Utopien einer Welt in Verbundenheit und üben uns täglich darin, sie konkret umzusetzen. Wenn alle sich ändern, ändert sich alles.
Viel Freude beim Lesen wünschen euch das Redaktionsteam:
Agnes, Helene und Ben