Lebenskunst in Umbruchszeiten – Sich die Vergänglichkeit zum Freund machen.

Thematischer WIR-Prozess vom 24.-26.März

Es bleibt kaum Zeit zum Durchatmen – eine Krise, eine Sorge, eine Herausforderung nach der anderen. Im Privaten, im Land, auf der Welt. So vieles geschieht anders als erwartet oder erhofft. Wer versucht, an Sicherheiten im Außen fest zu halten, greift oft ins Leere.

Ein Tempelhofer erzählte mir dieser Tage, er werde oft gefragt, wie es komme, dass wir als Gemeinschaft relativ gut durch die Coronakrise gekommen seien – keine unüberwindbaren Gräben sind entstanden, Gesundheitskrisen hielten sich im Rahmen, wir haben uns gut wechselseitig versorgt, insgesamt war unter uns eher Gelassenheit als Aufgeregtheit wegen des Virus. Seine Hypothese ist, dies hinge mit unserer Sterbekultur zusammen. Tatsächlich klammern wir Sterben und Tod in unserer Gemeinschaft nicht aus, sondern integrieren diese Lebensphase sehr bewusst und achtsam in unser Miteinander.
Sich die Vergänglichkeit zum Freund machen, auch die vielen Tode vor dem großen Tod bewusst wahrnehmen, fühlend zulassen und sich dem Kommenden öffnen ist wie Surfen auf den Wellen des Wandels. Je häufiger dies geübt wird, desto geschmeidiger gelingt der konstruktive Umgang mit Veränderungen.

Einen solchen Raum des Wahrnehmens und Übens haben wir mit dem thematischen WIR-Prozess zum Thema Sterben, Tod und Werden. Er lädt dazu ein, Vergänglichkeit, Abschiednehmen und das Mysterium der Geburt des Neuen von innen her zu erforschen. Die Natur macht es uns vor. Der Frühling ist die passende Jahreszeit, das Werdende zu erkunden und „Spreu vom Weizen“ zu trennen. 

MarieLuise Stiefel

Der nächste Kurs findet vom 24.-26.März statt, es sind noch Plätze frei.
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