Liebe Leser und Leserinnen,
wer hätte gedacht, dass wir uns diesen Herbst immer noch mit den Auswirkungen und den Maßnahmen der Verordnungspolitik auseinander setzten würden – trotz fortgeschrittener Durchimpfung der Bevölkerung, sowohl im Seminar- und Schulbetrieb, als auch im Alltag jedes Einzelnen? Schon seit Anfang des Jahres diskutierten wir unsere Haltung zu dem Umgang der Politik mit der Corona-Krise und den Maßnahmen im Hinblick auf persönliche Freiheitseinschränkungen, Auswirkungen bei Kindern, sowie psychische und finanzielle Belastungen einzelner Bevölkerungsgruppen. Wir sind uns einig, dass der Schaden von verschiedenen Maßnahmen den potenzielle Nutzen für das Infektionsgeschehen übertrifft. Im Hinblick auf die massiven Einschränkungen für Kinder unterstützt die Gemeinschaft eine Elterninitiative, die eine Verfassungsbeschwerde gegen automatische Schulschließungen abhängig von Inzidenzwerten, eingereicht hat. Wie es dazu kam und mehr zu den Beweggründen findet Ihr im Beitrag.
In dem Ringen eine gemeinsame Position im Umgang mit der Corona-Krise zu finden, gab es viel Resonanz zu der Initiative von Christian Felber und weiteren Autoren*innen zu dem Vorstoß einer „Coronaaussöhnung“. Sie versuchen eine faire Auseinandersetzung mit der Corona-Krise, um der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken und die Politik zu unterstützen. Entstanden ist daraus ein Strategiepapier „12 Schritte aus der Corona-Krise“, wie dem Virus und der Krankheit zukünftig mit sozial verträglichen und grundrechtskonformen Maßnahmen begegnet werden könnte. Dieses wurde von Schloss Tempelhof und 20 weiteren Initiativen unterzeichnet.
Parallel dazu lief der Seminarbetrieb auf Hochtouren, mit vielen Gästen und Teilnehmern, die sich nach Begegnung, Inspiration und Austausch sehnten. Zukunftswerkstatt im Kleinen war, diesen Sommer, die Orientierungswerkstätten für junge Menschen, mit der Möglichkeit auf Zeit zusammen als Gemeinschaft zu leben, und dabei der Suche nach der eigenen Vision für die Welt von morgen nachzugehen.
Auch die Bildungslandschaft sucht nach neuen Wegen. Doch Ausbildungen für Menschen, die an freien, aktiven Schulen und Kindergärten arbeiten, gibt es bisher kaum. Diese Lücke konnte die „Lernen von Innen Akademie“ mit ihrer offiziell zertifizierten HerausBildung für Lernbegleiter*innen bereits 2019 erfolgreich schließen! Wie die Umsetzung gelang und was die Zertifizierung von der Agentur für Arbeit bedeutet, könnt Ihr im Beitrag nachlesen!
Auf eine neue Ebene kommt die regenerative Landwirtschaft mit dem zweijährigen Erasmus+-Projekt „RegAgri4Europe“. Wir sind einer der sieben internationalen Partner, die gemeinsam eine neue Online-Lernplattform mit fundierten Lösungsansätzen zur Regenerativen Landwirtschaft entwickeln, und so auch diese Bildungslücke angehen.
Ein weiteres Highlight in der Gemeinschaft und lang ersehnter Traum sind die neu fertiggestellten, ökologischen und ästhetischen Essräume! Nun können bis zu 160 Menschen, die Gemeinschaft und Seminargäste, gleichzeitig mit dem gerade frisch geernteten, rasch in der Pfanne geschmorten und sofort servierten, schmackhaften Gemüse verköstigt werden.
Und nicht nur die junge Generation freut sich, endlich eine kleine Pferdeherde am Tempelhof aufzunehmen, um sie zu pflegen und einen pferdefreundlichen und respektvollen Umgang, den sog. „Natural Horsemanship“ zu erlernen.
Wir freuen uns mit diesem Newsletter wieder einen vielseitigen Einblick zu geben und wünschen auch Euch mutige Schritte für Eure Ideen und Visionen zu gehen!
In diesem Sinn wünschen wir Euch einen tatkräftigen Herbst und Winter.
Euer Newsletterteam