Zum zweiten Mal fand Ende Januar am Tempelhof das Symposium „Aufbauende Landwirtschaft“ statt, mit 16 Referenten und gut 130 Teilnehmenden zwischen 20 und 65 Jahren.
Das Spektrum der Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichte von konventionell wirtschaftenden bis zu Demeter-Bauern, von Gemüsegärtnern mit Kleinstbetrieben bis zu ackerbaulich orientierten 250-Hektar-Großbetrieben. Thematisch ging es vom reichen Leben im Boden über das Wurzelwachstum, Integrieren von Bäumen in und auch Tieren auf den Acker, von der pfluglosen Landwirtschaft bis zum Niedrig-Energie-Wintergemüseanbau.
Auch die Ebene der Menschen im Landbau und deren Organisation (Solidarische Landwirtschaft), der Ökonomie (Gemeinwohlbilanz in einem landwirtschaftlichen Betrieb) und der gesellschaftlich-politischen Relevanz war einbezogen.
„Ein so umfassendes und vielfältiges Seminar zu einer Landwirtschaft der Zukunft ist sonst selten zu finden.“ Teilnehmer
„Das Symposium aufbauende Landwirtschaft 2018 war sehr gut von Landwirtschaftspraktikern besucht. Die Mischung aus „konventionellen“ und „Öko“ Anbauern, Gärtnern, Landwirten und anderen Interessierten, machte das Zusammenkommen lohnenswert. Neben den vielen neuen beruflichen Kontakten waren noch die Vorträge interessant…. Beim Symposium bekam man das Gefühl, dass es voran geht in der deutschen Landwirtschaft und das über Systemgrenzen hinweg. Niemand wurde dafür, wie er anbaut verurteilt, sondern alle arbeiteten zusammen an einer besseren Zukunft. Es trafen sich vor allem Macher, die die Welt zum besseren verändern und somit gab es einen regen Transfer an praxisorientiertem Wissen und praktischen Erfahrungen.“ Teilnehmer
Diese Vielfalt ist gewollt – es ist Ziel dieser Veranstaltung, einen grenz- und grabenüberwindenden Austausch von Landwirten zu ermöglichen, die offen sind für das, was eine bessere Zukunft braucht. „Das Potential für Veränderung liegt bei den Konventionellen, einfach, weil es so viele davon gibt und daher möchten wir mit dem Symposium eine Plattform bieten, auf der sich auch Menschen aus konventionell wirtschaftenden Betrieben gut aufgehoben fühlen“ (Organisator Stefan Schwarzer).
Dies scheint gelungen, wenn man Stimmen von Teilnehmenden hört.
Dass diese Veranstaltung von zwei Permakultur-Experten (Burkhard Kayser und Stefan Schwarzer) entwickelt und geplant wurde, ist spürbar – in der Fülle von Perspektiven, die sie zu dem Thema eingeladen haben und in der Vielfalt der unterschiedlichen Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten zwischen den Teilnehmenden.
Beiden ist es ein Anliegen, Permakultur – als ganzheitlichen Gestaltungsansatz – und Landwirtschaft zusammen zu bringen. Eine solche Art der Veranstaltung ist im deutschsprachigen Raum etwas Besonderes.
Neben den Referenten trägt auch der Veranstaltungsort Tempelhof zum Gelingen und der besonderen Atmosphäre bei, weil Gärtnerei und Landwirtschaft praktische Anschauungsbeispiele für neue Wege zeigen.
Einzelne Fachvorträge des Symposiums können auf youtube geschaut werden:
https://kurzlink.de/AuLaWi_Videos